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In Ruhe radeln an den beiden Ufern (TLZ, 14.10.08)
Jena. (tlz) Künftig besser erlebbare Saale: Stadtarchitekt Dr. Matthias Lerm hat jüngst breite Zustimmung in der AG Radverkehr erhalten für den von ihm betreuten "Rahmenplan Saale", der im Frühjahr dem Stadtrat zur Beschließung vorliegt. In punkto Radfahren sieht es die als Unterausschuss des Stadtentwicklungsausschusses arbeitende AG mit Wohlwollen, dass Dr. Lerm in dem Rahmenplan auf durchgehende "Saalewege" an beiden Flussufern zwischen Zwätzen und Maua setzt. "Wir sind da seit langem dran. Unsere Hoffnungen sind neu aufgeflammt, dass es dabei nicht nur um Visionen geht, sondern etwas umgesetzt wird", sagte gestern AG-Vorsitzender Dr. Reinhard Guthke. Der ewig nicht realisierte Radweg nördlich von Kunitz am Westufer der Saale sei so ein Beispiel...

"Radverkehrstaugliche" Wege, die auch Fußgänger, Kinderwagen-Schieber, Jogger oder etwa Inlineskater in Ruhe nutzen können - darum gehe es, erläuterte gestern im TLZ-Gespräch Dr. Lerm. Doch müssten dabei Missverständnisse ausgeräumt werden. Also nix da mit Uferzonen-Abholzen! Schöne, aussichtsreiche Punkte sollen in die Wege eingebunden werden. Wo es eng und ein großer Radleranteil programmiert sei, könne man wie etwa im Paradies sogar an eine Aufteilung denken: der bahndammnahe Weg für die sportiven Radler und direkt an der Saale der Weg fürs ungestörte Flanieren und Rollen. Andererseits könne ein konsequent umgesetztes "Saalewege"-Konzept helfen, vom jetzigen "Trampelpfadwesen" wegzukommen und durch die neuen Wege eine "Sogwirkung" zu erzielen.

 

Eine Kernidee der "Saaleweg"-Führung ist aber auch die Unterquerung der Saalebrücken, um Behinderungen durch anderen Verkehr zu meiden. "Mit Augenmaß und guter naturschutzfachlicher Abwägung sollte das machbar sein; ich hoffe es sehr. Das müssen ja keine Einladungen zum Dauercamping sein."

Der Stadtarchitekt ist überzeugt, dass die "Saalewege" selbst dann realisiert würden, wenn Jena nicht die Ausrichtung der Landesgartenschau 2013 gewinnt. Einerseits seien hier eh eigene städtische Mittel eingeplant, andererseits seien Förderprogramme für Tourismus oder Stadtsanierung anzapfbar.

AG-Vorsitzender Guthke sieht bei aller Planung auch rasche und naturschutz-unabhängige Lösungen: Eine Rampe in den Fußgängertunnel an der Paradiesbrücke eingebaut, und es gäbe bereits eine Brückenunterquerung.

 
 

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